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BRAWO 2019

Brandenburgische Wochenzeitung, 13.05.2019

Mit Witz, Phantasie und Virtuosität begeisterte das Damentrio

"Les Troizettes" das Publikum bei den 20. Falkenseer Musiktagen.

von Stephan Achilles

 

Die drei Solistinnen Isabelle Engelmann (Klavier), Sonja Godowska (Geige) und Gabriella Strümpel (Cello) boten mit viel Witz und Phantasie ein ganz und gar ungewöhnliches Konzerterlebnis dar. Im "Pas de trois - Tanz zu dritt" begeisterten sie das Publikum im Rathaussaal mit komödiantischen Aktionen, Tänzen und bunten Kostümen. Gespielt wurden Stücke von Tschaikovskys "Blumenwalzer" über Rimski-Korsakovs "Hummelflug" bis zu Gershwins "Swansee". Beim "Totentanz" von Saint- Saëns sorgte ein Knochenmann für Gruselstimmung und Ravels "Bolero", zu dritt auf nur einem Cello gespielt, wird man wohl nur bei "Les Troizettes" erleben können.

Bei allem Humor ließen die drei Musikerinnen jedoch nie Zweifel an ihrer Virtuosität und Spielfreude aufkommen. Es gab ein begeistertes Publikum und reichlich Applaus.

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Dortmund 2019
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Ruhr Nachrichten, 05.05.2019

 

Hansa Theater feiert einzigartige Komposition aus Mozart, Hardrock und einem gelben U-Boot
Klassik macht Spaß! Das beweisen „Les Troizettes“ an Flügel, Violine und Cello mit ihrem aktuellen Programm

„Ein Trio wider Willen“. Warum humorvolle Klassik begeistert.

Von Dietmar Bock

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                                                                   © Dietmar Bock

Isabelle Engelmann, Sarah Piorkowsky und Gabriella Strümpel räumen am vergangenen Samstag (4. Mai) mit dem Vorurteil auf, dass klassische Musik ernst und getragen sein muss. Im Hansa Theater beweisen „Les Troizettes“, wie sich die Berlinerinnen nennen, an Flügel, Violine und Cello, dass Klassik Spaß macht, laut lachen lässt.
Isabelle Engelmann kommt als arrogante, allwissende Pianistin daher und eröffnet ihr Klavier-Solokonzert mit dem „Prélude C-Moll“ von Johann Sebastian Bach. Da erscheint Sarah Piorkowsky auf der Bühne, möchte ihr Violinen-Solokonzert beginnen. Mit dem „Ungarischen Tanz Nummer 5“ von Johannes Brahms. Da keine von ihnen beigibt, spielen sie zeitgleich ihr jeweiliges Stück. Eine einzigartige Klang-Konstellation entsteht.

Es folgt Cellistin Gabriella „Ella“ Strümpel. Sie betritt das Theater durch die Zuschauerreihen, sucht das Orchester, das sie bei ihrem Solokonzert begleiten soll. Die drei werden so zum „Trio wider Willen“. Ein kabarettistisch humorvoller Zickenkrieg mit anspruchsvoller Musikdarbietung entwickelt sich. Da gibt es flotte Sprüche wie „Es muss am Instrument liegen, dass Pianistinnen eine große Klappe haben“ und auch Versuche, die Widersacherin beim Musizieren zu behindern oder ihr eine andere Melodie aufzuzwingen.
Dieser von Isabelle Engelmann geschriebene und inszenierte Mix aus exzellenter Musik sowie mimisch guter Schauspielerei ruft früh und mehrfach Bravo-Rufe im Publikum hervor. Das ist dem perfekt aufeinander abgestimmten Zusammenspiel der drei vielseitigen Künstlerinnen geschuldet.

Ihr „Trio wider Willen“ ist genial eingespielt, bietet verblüffende Kompositionen. Wie jene, die unter anderem Mozarts „Kleine Nachmusik“, Beethovens Neunte „Ode an die Freude“, Verdis „Aida“, das gelbe U-Boot („Yellow Submarine“) der Beatles und „Jump“ von der Hardrock-Band Van Halen zusammenführt...
Zudem bringen sie Mozarts Oper „Don Giovanni“ in historischem Outfit mit grauer Perücke aber ohne Worte zu Gehör, liefern sich in wechselnden Duetten hörenswerte Wettstreite und spielen gemeinsam mit drei Bögen auf einem Cello. Das ist glänzend gemacht, wie auch Beethovens Klavierstück „Für Elise“, das Isabelle Engelmann solo darbietet. Sie variiert es in Clayderman-, Boogie-Woogie-, Jazz- und Rock-Manier. Stark!
Bei „Swanee“ aus „A Star Is Born“ tanzen die Streicherinnen Sarah Piorkowsky und Ella Strümpel zu den Pianoklängen von Isabelle Engelmann, ehe sie sich bei „Csárdás“ von Vittorio Monti im Spiel mit dem flinken Bogen zu überbieten scheinen. Wow-Rufe, zustimmende Pfiffe und langer Applaus würdigen den außergewöhnlichen Abend, der zeigt, dass Klassik Spaß machen kann.

Hoyerswerda 2019
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Sächsische.de, 29.05.2019

Klingender Comedy-Abend bei Hoyerswerdas Musikfesttagen

Von Mirko Kolodziej

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                © Gernot Menzel

Zu Gast waren mit einer Mélange aus Klassik und Humor „Les Troizettes“.


Drei Musikerinnen aus Berlin, so versprach‘s das Programm, wollten die Grenzen zwischen ernster Musik und Unterhaltung verwischen. Pianistin Isabelle Engelmann, Cellistin Ella Strümpel und Violinistin Sonja Godovska alias „Les Troizettes“ hielten sich nicht lange auf. Den ersten Lacher aus den gut gefüllten Zuschauerreihen gab es nach 30 Sekunden für die Bemerkung: „Viele Leute verwechseln ja Niveau mit einer Handcreme.“
Das Rezept des klingenden Comedy-Abends: Drei Frauen zicken sich (natürlich nur zum Spaß des Publikums) an und musizieren dazu nachgerade zauberhaft. Einerseits lauschten die Besucher beinahe andächtig dem „Ave Maria“ von Johann Sebastian Bach und Charles Gounod, andererseits freuten sie sich über Gemeinheiten wie diese: „Ich glaube, nur Gott allein weiß, wozu er die Cellistinnen erfunden hat.“
Was so spielerisch wirkt, muss schwere Arbeit sein. Denn vermutlich lässt man nicht einfach so in Mozarts „Kleine Nachtmusik“ wie selbstverständlich Versatzstücke aus Schuberts „Forelle“, aus dem „Yellow Submarine“ von den Beatles oder aus Van Halens „Jump“ einfließen. Klassische Konzerte sind außerdem normalerweise auch nicht unbedingt für ihre Kostümwechsel oder für ausgiebiges Schauspiel der Protagonisten bekannt.
Die Musikerinnen nennen das Ganze eine „Liaison zwischen der ernsten Muse und dem unterhaltsamen Kabarett“ oder kurz „Klassiktainment“.
Dass das Publikum so ein Ansinnen zu schätzen weiß, zeigte das Ende des Abends im Schloss. Neunmal gab es das, was aus dem Theater als „Vorhänge“ bekannt ist, nämlich neun Runden Applaus mit neun Verbeugungsrunden. Den Abend schlossen ganz passend zur aktuellen Jahreszeit Astor Piazollas „Frühling in Buenos Aires“ sowie eine die Gäste faszinierende Version von Maurice Ravels „Bolero“. Das Werk, ausdrücklich ein Orchesterstück, wurde zwar von allein drei Musikerinnen gespielt, aber ausschließlich auf Ella Strümpels Cello.

Giessener Anzeiger

 

Gießener Anzeiger, 30.10.2018

 

Furioses Finale für „Kultour 2000“

 Virtuoses Spiel und feine Tricks: Langjährige Programmreihe mit Damentrio „Les Troizettes“ beendet

Von Ursula Hahn-Grimm

 

 

 

Sie haben den Bogen raus – und nicht nur den: „Les Troizettes“. Fotos: Hahn-Grimm

 

GIESSEN. „Les Troizettes“: Das sind drei talentierte Musikerinnen aus dem Norden, die ihren Vortrag um ein paar feine und feminine Noten und Tricks erweitert haben. In Gießen sorgten sie nun für ein fulminantes Konzert, das von Bach bis Gounod reichte: Nach einem zweistündigen Programm im Hermann-Levi-Saal applaudierte das Publikum geradezu euphorisch. In den Applaus einbezogen hatten sie dabei auch den Verein „Kultour 2000“ und dessen Vorsitzende Ellen Schaaf, die seit gut 19 Jahren in Gießen und Umgebung für ein abwechslungsreiches kulturelles Programm sorgten. „Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören“, sagte Ellen Schaaf zu Beginn

des Konzerts. In einem ausführlichen Schreiben hatte sie zusammen mit ihren Vorstandskollegen bereits die Mitglieder über die geplante Auflösung von „Kultour 2000“ informiert. Mit dem unterhaltsamen Klassikensemble sollte nun der programmatische Schlussstrich gezogen werden. „Les Troizettes“ präsentieren ihr aktuelles Programm „Ein Trio wider Willen“.

Wie der Name schon vermuten lässt, ist hier allerhand an Verwicklungen musikalischer und persönlicher Art zu erwarten. Isabelle Engelmann betritt als Erste die Bühne und beginnt Ausschnitte aus dem „Wohltemperierten Klavier“ von Johann Sebastian Bach vorzutragen, nicht ohne die Vorzüge des Barockmeisters zu würdigen.

Hinzu kommt Violinistin Sarah Piorkowsky, die sich mit ihrem Instrument viel lieber in romantischen Gefilden bewegt. Als dritte im Bunde erscheint schließlich Gabriella Strümpel, die ihr wohlgeformtes und wohlklingendes Instrument über alles lobt. Schließlich einigt sich das Trio auf den Vortrag des „Ave Maria“ von Gounod. Ein wunderschönes Zusammenspiel, feinfühlig und virtuos, ohne in leichtfertige Rührseligkeit abzudriften.

Ein Blick auf die drei Musikerinnen: Die deutsch-französische Pianistin Isabelle Engelmann ist die Gründerin von „Les Troizettes“, die Klavier und Musiktheorie in Straßburg, Darmstadt und Hamburg studierte.

Die Pianistin liebt verschiedene Stile, für ihr Ensemble schreibt sie Musikstücke um.

Sarah Piorkowsky, einer Musikerfamilie entstammend, begann bereits als Vierjährige mit dem Violinspiel. Mit sieben war sie Jungstudentin in Lübeck, als reguläre Studentin erhielt sie Stipendien und Verträge in großen Berliner Orchestern und in Musicals. In den vergangenen Jahren entdeckte sie ihre Liebe zu anderen Genres wie Swing, Klezmer, Jazz und Pop.

Gabriella Strümpel hat gleich drei Herkunftsnationalitäten: ungarisch, deutsch und USamerikanisch.

Sie ist in drei Metiers zuhause: als Cellistin, Sängerin und Yogalehrerin. Elf Jahre lang spielte sie als Orchestermusikerin in Belgien (Brussels Philharmonic). Am liebsten verbindet sie alle Qualifikationen, beispielsweise in ihrem ganzheitlichen Musikunterricht „Musicoaching“ oder auf der Bühne mit „Les Troizettes“.

Es sind drei bestens ausgebildete Musikerinnen mit Sinn für Humor und Ironie. Dabei muss es ja zu (gespieltem) Gerangel und (angeblichen) Kompetenzstreitigkeiten kommen. Aber immer wieder ziehen sich die Musikerinnen mit virtuosen Vorträgen und humorvollen Wortgefechten aus der Bredouille. Gekleidet sind die drei Damen bei ihrem ersten Auftritt in attraktivem Dunkelrot. Bedauerlich, dass es zu Beginn ein paar Probleme mit den Mikrofonen gibt, die im zweiten Teil des Konzerts zum Glück behoben werden können.

Doch im Mittelpunkt stehen die Musik und die Stimmung: So beschert Thais „Meditation“ der Cellistin bei Kerzenschein und Räucherstäbchen übersinnliche Erfahrungen, Mozarts „Don Giovanni“ ist in einer verlockenden

Kurzinterpretation zu hören. Als besonders unterhaltsam und überraschend erweist sich schließlich „Für Elise“, der kleine Klavierklassiker von Ludwig van Beethoven, in einer ganz speziellen Darbietung von Isabelle Engelmann.

Und gegen Ende kommt es bei den Damen auf der Bühne gar darauf an, wer am schnellsten den Bogen schwingt, diesmal zu den temperamentvollen Klängen von Montis Csárdás.

„Les Troizettes“ liefern einen musikalischen Parforceritt durch verschiedene Stile und Epochen, der beim Publikum auf großen Gefallen stößt.

Als Dank auf den herzlichen Applaus wiederholt das Trio noch einmal das#berührende „Ave Maria“, verbunden

mit den besten Wünschen für Freunde und Veranstalter von „Kultour 2000“.

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Giessener Allgemeine 2018

 

Gießener Allgemeine, 30.10.2018

 

Charakterfrauen auf Klassik-Trip

»Les Troizettes« gastierten im Rathaus und begeisterten das Publikum. Doch der Abend hatte auch einen traurigen Beigeschmack: Es war die Abschlussveranstaltung des Vereins KulTour 2000.

 

Von Olga Lappo-Danilewski

 

Ein Trio wider Willen« – unter diesem Motto mischten drei hochkarätige Musikerinnen die Bühne des Hermann-Levi-Saales im Rathaus auf und füllten das karge Ambiente mit Leben. Zu erleben gab es ein farbenfrohes und hörenswertes Spektakel mit »Les Troizettes«: Isabelle Engelmann am Steinway, Sarah Piorkowsky mit ihrer Violine und Gabriella Stümpel am Cello. Die Damen mit professioneller Ausbildung und schauspielerischer Begabung kombinieren Komödienspiel und musikalisches Mit- und Gegeneinander.

Eigentlich waren sich die drei Profis am Freitagabend ganz zufällig auf der Bühne im Rathaus begegnet; jede glaubte, hier ihren Soloauftritt zu haben – lediglich die Cellistin hatte sich im Datum geirrt.Wie dieses überraschende Treffen dann doch noch zu einer humorvollen Schau samt Hörgenuss wurde, demonstrierten die wortgewandte Pianistin, die auf Bach schwört und dann doch gern Gounod spielt, die Geigerin mit der Reinheit ihres Instruments, die dann doch die musikantische Rampensau rauslässt, und die Cellistin, die mit sprödem Charme Esotherik und Sinnlichkeit an ihrem Instrument kombiniert.

Ein Wermutstropfen des schönen, gelungenen Abends aus Klassik und Entertainment waren harte Geräusche aus dem Lautsprecher und störende Optik an den Akteurinnen: Ohne die Mikroports hätte die Akustik

des Raumes sicher ausreichend Klang hergegeben.

Die drei unterschiedlichen Charakterdarstellerinnen verteilten unterhaltsame zwei Stunden lang geistreich formulierte musikalische Bonbons in den voll besetzten Saal. Im Repertoire-Gepäck hatten sie Noten u. a. von Bach, Chopin, Mozart, Brahms, Johann Strauß, Gounod und Ravel. Dazu überraschende Effekte und Kostümwechsel von Rokoko bis zu Tango, Purismus oder Medleys von wohltemperiertem Klavier über Wiener Charme bis zu ungarischem und spanischem Feuer – Wortgefechte inklusive. Geschickt gemixt ließ Isabelle Engelmann Bachs Wohltemperiertes Klavier mit Brahms ungarischen Tanzmotiven erklingen, spielte mit einer guten Dosis Sentiment Bach-Gounods »Ave Maria«, und Beethovens »Für Elise« mündete schließlich bruchlos in Ragtime und Boogie. Zwischengeschaltet erfreute ein liebreizendes Kabinettstückchen: Sarah flirtet als geigender Mozartknabe in Perücke, Kniehose und Brokatrock mit der beseligten Cellistin alias Ella.

Ein Wunder an Konzentration und Könnerschaft wurde im zweiten Teil des Abends Realität: »Cello pur« war angesagt, und die Troizettes glänzten mit gemeinsamem Einsatz an dem großen Instrument. Klopf- Rhythmus auf dem Korpus deutete schon das ostinate Gerüst des Werkes an – und weiter ging’s mit allen Tricks an das fulminante Orchesterstück von Maurice Ravel heran. Sein berühmter »Boléro« geriet mit virtuos abgestimmter Bogen-, Trommel- und Greifarbeit zu einem besonderen Highlight.

Ovationen – und eine Zugabe zur letzten Veranstaltung der Reihe »KulTour 2000«. So recht ins Herz traf da Bach-Gounods »Ave Maria«, das die Musikerinnen jetzt mit besonderer Inbrunst intonierten.

Havelberg 2018

Volksstimme.de, 02.10.2018

 

Trio voller Spielfreude und Humor
Allgemein wird Musik in ernste und Unterhaltungsmusik unterteilt.

Doch ernste Musik kann durchaus auch erheiternd sein.

Von Ingo Freihorst

 

Havelberg l Die ernste Muse hatte sich an diesem Abend im Havelberger Rathaussaal zu einem Rendezvous mit dem klassischen Kabarett verabredet. Mit großer Spielfreude boten die drei jungen Musikerinnen des Ensembles „Les Troizettes“ ein fulminantes Programm voller Wort- und Instrumental- „Gefechte“.

So wurde das Bachsche Musikstück vom „wohltemperierten Klavier“, dargeboten von der Troizette-Gründerin Isabelle Engelmann, mit einem Violinenstück von Brahms begleitet. „Mein Brahms kam gut an, dann geht dein Johann Sebastian wohl den Bach herunter“, konterte Violonistin Sarah Piorkowsky mit spitzer Zunge. Und dass sie sie bei ihren Konzerten normalerweise von einer guten Klavierspielerin begleitet werde.

Zum Trio zusammenraufen

Denn eigentlich war jede der Musikerinnen in dem Glauben angereist, ein Solokonzert zu geben. Wohl oder übel mussten sie sich zusammenraufen, wenngleich jede natürlich die Vorzüge ihres Instruments hervorkehrte. Natasha Jaffe am Violincello vervollständigte das Trio, zusammen mit ihr wurde denn sogar eine Oper ganz ohne Worte aufgeführt.

Hörens- aber auch sehenswert waren aber auch jene Passagen, in denen die jungen Damen gegeneinander anspielten. Bei diesen virtous dargebotenen Medleys erklangen sowohl ernste als auch unterhaltsame, moderne Musikstücke – wie Pop und Jazz. Immer wieder begleitet von kleinen Sticheleien wie „Sie spielen doch ein Saiteninstrument, also bitte zur Seite treten“.

Pianistin liebt Kombination von Musik mit Humor

Isabelle Engelmann, die Gründerin des Ensembles, hatte in Straßburg, Darmstadt und Hamburg Klavier und Musiktheorie studiert. Die deutsch-französische Pinistin liebt das Interpretieren verschiedener Musikstile und deren Kombination mit einer Prise Humor.

Ihr zur Seite steht mit der leidenschaftlichen Ukrainerin Sarah Piorkowsky an der Violine das „Herz des Teams“. Da sie im Gegensatz zu ihren Kolleginnen nicht an einen Stuhl „gekettet“ ist, nutzt sie ihre Mobilität, um sich oft und gern ins rechte Licht zu rücken. Oder die renitente Pianistin auch mal mit dem Notenständer zu verdecken. Sie begann übrigens im Alter von vier Jahren mit dem Violinspiel, mit sieben war sie Jungstudentin.

Dritte im Bunde war Natasha Jaffe mit ihrem Violincello, welche erst in diesem Jahr zum Ensemble gestoßen ist. Sie ist amerikanisch-kanadischer Herkunft und ist in der klassischen Muse ebenso bewandert wie in der modernen Musik.

Lars Kripke, Vorsitzender vom gastgebenden Verein „Kunst im Rathaus“ freute sich, dass trotz des ungewöhnlichen Wochentages – die Konzerte finden üblicherweise an einem Sonntag statt – etliche Kunstfreunde den Weg ins Rathaus gefunden hatten.

Glücksburg 2018

 

Flensburger Tageblatt, 02.09.2018

GLÜCKSBURG : Komik und erlesene Musik

Das Trio Les Troizettes präsentierte in der Reihe der Glücksburger Konzerte eine Mischung aus Komik und erlesener Musik

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Glanznummer: die drei von Les Troizettes musizieren an einem Cello

 

Glücksburg | Die Pianistin schmollt, weil sie sich für ein Solokonzert engagiert glaubte und nun doch nur Part eines Trios ist. Die geltungssüchtige Cellistin verlässt immer wieder ihre Bassstimme, um die Melodie zu übernehmen. Die Geigerin ist am Verzweifeln. Die drei Berlinerinnen Isabelle Engelmann (Klavier), Sarah Piorkowsky (Geige) und Gabriella Strümpel (Cello) gaben das „Trio wider Willen“, Les Troizettes, in der Reihe der Glücksburger Konzerte.

 

Etwas derbe Komik mischte sich mit erlesener Musik. Weil die Pianistin Bach bevorzugt, die Geigerin aber Romantisches will, kommt es zum gelungenen Crossover von Bachs Wohltemperiertem Klavier mit dem Ave Maria von Charles Gounod. Der Franzose hatte tatsächlich 1852 das Stück von Bach für eine Eigenkomposition genutzt. So schön wurde einem das noch nie vorgeführt. Weitere Erkenntnisse des Abends: Szenen aus Mozarts Don Giovanni lassen sich gut mit Alt-Wiener Tanzweisen von Fritz Kreisler verbinden, wenn zwischendurch „Jalousie“ von Jacob Gade eingestreut wird. Beethovens „Für Elise“ lässt sich in einen Ragtime überführen und Mozarts Kleine Nachtmusik kann mit Dreamer von Supertramp gestoppt werden. Ein besonders gefühlvolles Stück, die Meditation von Jules Massenet, darf in voller Länge erklingen. Die Musikerinnen haben Geschmack. Vollends überzeugt sind die 150 Zuschauer am Ende von Ravels Bolero. Die drei Musikerinnen spielen das Stück auf nur einem Cello.

Klassik neu aufzubereiten, ist nicht neu. Das Damen-Quartett Salut Salon hat es im Strandhotel vorgemacht. Les Troizettes konnten sich am selben Ort glänzend behaupten.

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Leipziger VZ 2017

 

Leipziger Volkszeitung, 17.08.2017
 

Altenburger Musikfestival

Drei junge Damen fechten mit dem Bogen musikalischen Kampf aus

von Manfred Hainich

Das Programm des Altenburger Musikfestivals überrascht neben den Standardveranstaltungen immer wieder mit musikalischen Angeboten der Extraklasse. Eines davon gab es am Mittwochabend im Teehaus.

Les Troizettes – drei junge Musikerinnen aus Berlin spielten ernste Musik und nahmen diese nicht sehr ernst.

Altenburg. Das Programm des Altenburger Musikfestivals überrascht neben den Standardveranstaltungen immer wieder mit musikalischen Angeboten der Extraklasse. Eines davon gab es am Mittwochabend im Teehaus. Les Troizettes – drei junge Musikerinnen aus Berlin spielten ernste Musik und nahmen diese nicht sehr ernst. Dabei bewiesen sie sowohl hohes musikalisches Können als auch komödiantisches Talent.

Die Pianistin Isabelle Engelmann, die Geigerin Katja Schott und die Cellistin Romy Nagy wähnten sich jede im Einzelengagement in Altenburg und stießen überraschend im Teehaus aufeinander. Nun begann ein Kampf um die musikalische Vorherrschaft der „nicht ganz feinen Art“, der schon Formen eines Zickenkrieges annahm. Denn jede der drei doch sehr unterschiedlichen Diven fühlte sich als Primadonna berufen. Dabei blieb die Musik mitnichten auf der Strecke, wohl aber die Notengenauigkeit.

Da paarten sich am Anfang Piano und Violine scheinbar widerwillig und brachten Bachs Präludium C-moll aus dem „Wohltemperiertem Klavier“ und Brahms Ungarischen Tanz Nr. 5 zusammen, als wären beide eins. Es ging hoch her auf der Bühne: In Mozarts kleine Nachtmusik mischen sich Motive aus „Aida“ (nicht das Schiff!), Rossinis „Wilhelm Tell“, Schuberts „Forelle“ und – Hallo, ist denn schon Weihnachten? – das Lied „O, du Fröhliche“. Die Pianistin schminkte sich auf offener Bühne, die Violinistin bearbeitete auf einmal das Cello mit. Man giftete sich an und strich wohlklingend gemeinsam seine Instrumentensaiten.

Es hat mal jemand formuliert: Flinke Zungen treffen auf flinke Bögen. Hier traf es zur Freude des Publikums zu. Dieses wurde auch selbst gefordert. Die Pianistin überschüttete das Publikum anfangs mit einem Wust an musikalischem Wissen, vor allem über Bach und Brahms, Präludien und Fugen und anderem musikalischen „Schnickschnack“ und fragte nach diesem. Dabei blieb das Publikum sehr zurückhaltend. Ein einzelner Herr, Tennisspieler und Pianist, rettete dessen Ehre.

Es wurde auch gesungen. Die Cellistin brachte ein Chanson über Mozart zu Gehör: „Wolfgang und ich“. Darin beschwert sich seine Frau Constanze über ihn: „Während Wolfgang den Frauen nachlief und das Geld ausgab, musste ich komponieren“. Eine gewichtige neue Erkenntnis der Musikgeschichte.

Und die drei Damen gehen flott voran in der Erarbeitung der Musikgeschichte. „Wir spielen jetzt eine Oper ohne Worte“, verkünden sie ins Publikum und spielen Melodien aus Mozarts „Don Giovanni“. Schön anzuhören, bis sie diese kreuzen mit dem Tango „Jalusie“ und Fritz Kreislers „Liebesleid und -freud“. Das alles erinnert an Felix Reuter.

Dann ist Pause. Eine halbe Stunde lang. Das Publikum hatte Gelegenheit, mit einem Glas Sekt in der Hand die wunderbare Abendstimmung im Altenburger Schlosspark zu genießen. Nach so viel Regen ist man schönwettersüchtig.

Dazu passten die „Thais-Meditationen“ gleich zu Beginn des zweiten Teils. Dann war Rimski-Korsakows „Hummelflug“ zur Jagd freigegeben. Die Künstlerinnen stürzten sich auf das Insekt und erlegten es. Das stimmte alle ein auf Dvoraks Humoreske im Westernstil mit passendem Outfit , wobei ein Schuss fiel, der zum Glück nicht traf. Kein Besucher fiel vom Stuhl.

Mit dem Csárdás von Monti und einer Zugabe endete das vergnügliche Gezerre um musikalische Vorherrschaft. Gesiegt hat die Musik in Einheit mit spritziger Komödie, was das Publikum am Ende mit heftigem und langem Beifall feierte

Pforzheimer 19.06.17

 

Pforzheimer Zeitung, 19.06.2017

Klassik und Kabarett:

Les Troizettes sorgen für virtuose Unterhaltung in Nöttingen

von Nadine Schmid

Remchingen-Nöttingen. Wer bei Musik von Bach und Chopin ein Gähnen unterdrücken muss, ist bei „Les Troizettes“ genau richtig. Mit Fingerspitzengefühl verbinden die Pianistin Isabelle Engelmann, die Geigerin Katja Schott und die Cellistin Romy Nagy im voll besetzten alten Pfarrsaal in Nöttingen klassische Musik mit komödiantischem Talent. Und eben weil die drei Musikerinnen aus Berlin ihre Instrumente virtuos beherrschen, ist das Wechselspiel zwischen kabarettistischem Zickenkrieg und musikalischem Miteinander ein reines Vergnügen und endet das vergnügliche Gezerve um die melodiöse Vorherrschaft in einem Hörgenuss. Wie man kaum glaubt, dass er zustande kommt, wenn die Pianistin auf Bach-Präludien beharrt und die Geigerin unbedingt einen Ungarischen Tanz von Brahms vorspielen will. Genauso wie die Musikerinnen mit der ach so zarten Künstlerseele kokettieren und sich musikhistorisches Wissen um die Ohren hauen, um dann schlicht umwerfend miteinander ein Ave Maria, einen leidenschaftlichen Csárdás oder eine „Oper ohne Worte“ – bei der Flirt und Eifersucht gekonnt spritzig oder klagend instrumental dargeboten werden – zu spielen.

„So was haben wir noch nicht erlebt“, ist sich Organisatorin Petra Jahn nach Zugabe und anhaltendem Applaus mit dem begeisterten Publikum einig. Und das darf dann in bewährter Manier und im Wohlfühlambiente bei Wein, Käse und frischem Brot das kulturelle Erlebnis nachklingen lassen.

Neue OZ 14.4.17

 

Osnabrücker Zeitung, 14.04.2017

50. Kleine Klassik

Flinker Bogen und flinke Zunge in Delmenhorst vereint

von Thomas Breuer

Ein „Feuerwerk der Lebensfreude“ am Karfreitag? Die Kleine Klassik hat das gewagt und mit Niveau und Können ihr Publikum überzeugt.

Delmenhorst. Es war in nunmehr 21 Jahren und 50 Auflagen die wohl erste Kleine Klassik, die das Wort „Show“ verdiente. Ausgewählte Literaturstücke, von Eckart Sohns vorgetragen, die sich mit meist klassischer Musik unterschiedlicher Interpreten abwechseln, die kennt und schätzt das Publikum seit Langem. Das diesmal alles etwas anders kam, daran hatte in der Gastronomie Schierenbeck vor 125 Gästen die Berliner Formation „Les Troizettes“ maßgeblichen Anteil. Einen amüsanten zumal.

„Der Tod gehört zum Leben“

Ein „Feuerwerk der Lebensfreude“, so der Titel der 50. Kleinen Klassik, ausgerechnet am Karfreitag zu zünden, damit habe gewiss mancher ein Problem, räumte Veranstalter Sohns ein. „Der Tod gehört zum Leben“, lautete seine Anmerkung dazu. Die Trauer zu überwinden, sei für das weitere Dasein auf Erden unabdingbar.

Die Pianistin schminkt sich nebenbei

Les Troizettes nahmen diese Aufforderung zur wohltemperierten Heiterkeit gekonnt auf, inszenierten sich als Trio, dessen Bestandteile lieber eigene musikalische Wege gehen möchten. Da paarten sich Violine und Piano scheinbar widerwillig und brachten Bach und Brahms doch virtuos zusammen. Die Pianistin schminkte sich nebenbei, die Violinistin bearbeitete auf einmal das Cello mit – das war komödiantische Kunst auf hohem Niveau, weil das musikalische Können dabei nie auf der Strecke blieb. Flinke Zunge traf auf flinken Bogen.

„Hier ist nichts naturbelassen“

„Hier ist nichts naturbelassen“, umriss Pianistin Isabelle Engelmann die Idee dahinter. Ein Jahr lang haben die Musikerinnen die komischen Einlagen einstudiert, die Pointen saßen.

Ausgewählte Literaturstücke wiederentdeckt

Das galt getrost auch für die ausgewählten Literaturstücke, die Eckart Sohns vortrug. Wie den von Otto Reutter (1870-1931) niedergeschriebenen „Blusenkauf“, so hat er auch amouröse Kapriolen aus der Feder von Franziska zu Reventlow (1871-1918) für sein Publikum neu entdeckt. Das ist ein ebenso großes Verdienst, wie Klassik mit Humor zu paaren.

Osnabrücker 6.2.2017

 

Osnabrücker Zeitung, 06.02.2017

Das Trio Les Troizettes aus Berlin spielt beim Sonntagskonzert auf dem Gertrudenberg Musik-Kabarett unter dem Titel „Ein Trio wider Willen“.

 

Unterhaltsames Musik-Kabarett bieten Katja Schott, Isabelle Engelmann und Romy Nagy (v.l.).

                                Foto: Swaantje Hehmann

 

Der berühmte Hummelflug ist wie kein anderes Stück der klassischen Musik zur Verballhornung freigegeben. Beim Sonntagskonzert auf dem Gertrudenberg machen die drei Damen des Berliner Trios Les Troizettes Jagd auf das Insekt, dabei spielt Katja Schott die Geige über ihrem Kopf, Pianistin Isabelle Engelmann dreht sich um und spielt mit den Händen hinter ihrem Rücken. Zusammen mit der Cellistin Romy Nagy bilden die zwei ein klassisches Klaviertrio, doch kein einziges Originalwerk für diese Besetzung erklingt im Programm. Les Troizettes machen Musik-Kabarett oder, wie sie es nennen, Klassiktainment.

Diven auf der Bühne

Alle drei kommen, so die Geschichte in „Ein Trio wider Willen“, im Glauben nach Osnabrück, für ein Solokonzert gebucht zu sein. Zunächst kündigt Isabelle Engelmann an, Bachs komplettes wohltemperiertes Klavier zu spielen. Da das etwa viereinhalb Stunden dauern würde, ist es vielleicht nicht schlecht, dass Katja Schott sie daran hindert. Wenn schließlich Romy Nagy auftaucht, kabbeln sich drei sehr unterschiedliche Diven auf der Bühne, von denen jede sich sozusagen zur instrumentalen Primadonna berufen fühlt.

Es geht hoch her: Bachs Präludium c-moll wird mit einem ungarischen Tanz von Brahms vermischt, in Mozarts kleine Nachtmusik mischen sich Motive aus Aida, Wilhelm Tell, Schuberts Forelle und sogar „O du Fröhliche“. In Mozarts Arie „Là ci darem la mano“ spielen Katja Schott und Romy Nagy mit zwei Bögen auf einem Cello. Die Wortgefechte arten aus zum amüsanten Zickenkrieg, doch auch die musikalische Substanz ist bemerkenswert, so etwa die Bearbeitung von Dvořáks Humoreske für Klavier samt virtuos-klangvollen „Western“-Variationen, die unvermittelt in Scott Joplins „Maple Leaf Rag“ umschlägt.

Nordwestzeitung 6.2.2017

 

Nordwestzeitung, 06.02.2017

Zickenalarm und musikalische Nachhilfestunde

von Evelyn Eischeid

 

Elsfleth

Ein intellektuelles Publikum sollte sich auf ein anspruchsvolles Konzert schon entsprechend vorbereiten. Ist das nicht der Fall, kann eine kleine Nachhilfestunde in Sachen Musikwissenschaft nicht schaden. So lässt sich die Pianistin Isabelle Engelsmann im Heye-Saal gerne herab, um über Präludien und Fugen, über Dur und Moll, über Brahms und Bach, und anderen musikalischen Schnickschnack zu parlieren.

Die Pianistin lässt sich viel Zeit. Vielleicht weil sie sich als die Solistin dieses Abends wähnt, einem Abend, an dem E-Musik und U-Musik sich zu einem harmonischen und grenzüberschreitenden EU-Ganzen vereinigen sollen. Dass sich schließlich die Kolleginnen Katja (Violine) und Romy (Cello) hinzugesellen, löst heftigen Zickenalarm aus. Jede möchte solo im Scheinwerferlicht stehen und für ihre Virtuosität gelobt und beklatscht werden. So findet das Trio wider Willen – Les Troizettes – in die Realität und zieht sich mit einem musikalischen Feuerwerk brillant und elegant aus der Affäre. Isabelle und Katja vermixen Bachs Präludium in c-moll mit dem 5. Ungarischen Tanz von Brahms – was nicht passt, wird passend gemacht und das klingt und gelingt ganz prima.

 

In den Klangteppich der Mozart’schen „Kleinen Nachtmusik“ (leicht und fluffig!) klöppelt „Les Troizettes“ – jetzt im Rokoko-Outfit – allerlei Artfremdes aus Haydns Paukenschlagsinfonie, aus Verdis „Aida“ (nicht das Schiff und nicht die Gewerkschaft!), aus dem „Forellenquintett“, aus Supertramps „Dreamer“ fein abgestimmt hinein. Einander zugetan in herzlicher Abneigung mutiert das Trio zu einem fantastischen Ensemble und vergreift sich virtuos an Bach-Gounods „Ave Maria“, an Mozarts „Don Giovanni“, am „Frühlingswalzer“ und Massenets „Thais Meditation“.

Das stimuliert angeblich alle Chakren im menschlichen Körper, weiß Romy, es stimuliert im Publikum aber auch die Lachmuskeln und die Lust auf mehr Chopin in As-Dur und mehr Rimsky-Korsakoff. Das Trio hat auch Lust auf Dvoraks „Humoreske“: Katja, Romy und Isabelle starten diese Hommage an Amerika putzmunter mit Westernhüten und imaginären Colts. Noch einmal Feuer frei auf die Zwerchfelle der Besucher.

Gegen eventuelle Erschöpfungszustände in vorgerückter Stunde beglückt Renate Detje als Vorsitzende des Kulturvereins die Damen mit einem „Elsflether Kaffeepott“ und handelt sich eine Zugabe ein. Nach Vittorio Montis berühmten „Czardas“ ist ganz klar: klassische Musik ist kein Ponyhof, sondern ein Parforceritt und wie schön, dass die drei musikalischen Amazonen trotz aller Nickeligkeiten gemeinsam durchs Ziel preschen! Viel Jubel und langer Applaus.

MOZ 7.3.16

Falkensee (MOZ), 7.3.2016

Ein frischer Mix aus professioneller Virtuosität

und komödiantischem Spiel

Drei Musikerinnen, Klassik und viel Spaß: "Les Troizettes" sorgten mit einem komödiantisch-musikalischen Programm für exzellente Unterhaltung im Kulturhaus J. R. Becher.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                               © MOZ/Achilles

Wie eine trockene Unterrichtsstunde beginnt der Sonntagnachmittag im Falkenseer Kulturhaus J. R. Becher. Die Pianistin Isabelle Engelmann verkündet die Gesamtaufführung von Bachs "Wohltemperiertem Klavier" als Solokonzert.

"Das klassische Musikstück hat zwei Teile mit je 24 Satzpaaren aus je einem Präludium und einer Fuge in allen Dur- und Molltonarten", erklärt "Frau Oberlehrerin" am Flügel und setzt zu einem Beispiel an. Das Publikum könne ja gleich mal die Tonart, die Satznummer und die entsprechende Fuge notieren.

Erleichterung bei den Besuchern, als Katja Schott mit ihrer Violine und den Worten "Die Leute brauchen Leidenschaft und Ekstase" die Bühne betritt. Bachs Präludium c-Moll und Brahms 5. Ungarischer Tanz, Klavier und Violine, liefern sich einen kurzen Kampf. Die Violine zwingt dem Piano das Thema auf und erntet Beifall. "Brahms scheint den Leuten zu gefallen", meint die Geigerin selbstbewusst.

Polternd und mit schwerem Gepäck nähert sich eine dritte Dame der Bühne. Romy Nagy packt ihr Violoncello aus, während man sich an Piano und Violine um das nächste Stück streitet.

Die Wahl fällt auf das "Ave Maria". Charles Gounods weltbekannte Melodie schwebt über Bachs Präludium Nr. 1 in C-Dur aus dem "Wohltemperiertem Klavier". Das kleine Orchester findet sich im wundervollen Zusammenspiel und wird dafür vom Publikum mit viel Applaus belohnt.

Doch schon im nächsten Stück gibt es wieder Differenzen. Nachdem das Publikum etwas über den Unterschied zwischen Basslinien und Melodien erfahren hat, kann es die verschiedensten Themen in einer eigenwilligen Interpretation von Mozarts "Kleiner Nachtmusik" entdecken. Die Zuhörer haben daran offensichtlich eben soviel Spaß, wie an dem von Romy Nagy gesungenen Chanson. Darin beschwert sich Mozarts Frau Constanze "Während Wolfgang den Frauen nachlief und das Geld ausgab, musste ich komponieren".

In der folgenden "Oper ohne Worte" mit Themen aus "Don Giovanni", "Jalousie" und "Liebesleid und Liebesfreud" stellen die drei Musikerinen endgültig ihr Können unter Beweis. Das gilt auch für die folgende "Humoresque".

Dvorák schrieb das Stück 1894, begeistert von einer Reise durch Nordamerika. Die drei Musikerinnen im Kulturhaus machen eine kleine "Westernparodie" daraus, ein Schuss knallt, Violine und Cello jagen sich um das Klavier. Das Publikum bedankt sich mit langem Applaus und so gibt es dann auch noch den "Csárdás" von V. Monti als Zugabe.

Den drei Musikerinnen, die als "Les Troizettes" auftreten, ist mit ihrem Programm ein frischer Mix aus professioneller Virtuosität, komödiantischem Spiel und unterhaltsamer musikalischer Wissensvermittlung gelungen. "Klassiktainment" nennen sie es und sorgen damit deutschlandweit für ausverkaufte Konzerte. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich über www.les-troizettes.com informieren.

Bad Lobenstein 2016

Ostthüringer Zeitung, 16.02.16

Ausverkauftes Konzert im „Neuen Schloss“ Bad Lobenstein

Das Neue Schloss Bad Lobenstein ist auch als Kulturstandort weithin bekannt,

im Festssal fand nun ein ausverkauftes Konzert statt.

Die Damen von „Les Troizettes“ begeisterten mit Humor und musikalischen Raffinessen.

 

Begeisterung im Neuen Schloss von Bad Lobenstein. Zum Motto „Tausend und erste Nacht – von Präludien, Fugen und anderen Schwierigkeiten“ boten Les Troizettes eine ­Fusion aus Teilen der ­Erbmasse klassisch-romantischer Musik sowie komödian­tischen Spielereien.

 

Bad Lobenstein. Der Beifall am Ende der ausverkauften Veranstaltung war lang und herzlich. Die drei Aufführenden sprühten vor Tatendrang, brachten ausreichend Humor sowie viel Garderobe mit und legten großen Wert auf Eleganz plus Virtuosität. Das Fazit des Publikums fiel deswegen eindeutig aus: Dieser Auftritt war eine Bereicherung des lokalen Kulturangebotes.

Eingangs versprach Pianistin und Moderatorin Isabelle Engelmann ein „intellektuelles Programm“. Imposante Werke aus dem Fundus der musikalischen Klassikliteratur sollten neu erstrahlen, hieß es. Ihre Mitstreiterin Katja Schott (Violine) träumte laut von einer „erfrischenden Reise zwischen Romantik und Leidenschaft“. Als Bestätigung dienten plastisch mehrere Präludien von Johann Sebastian Bach sowie der 5. Ungarische Tanz von Johannes Brahms. Kurz danach traf doch noch der „Geliebte im Koffer“ beziehungsweise das Violoncello mit Romy Nagy ein. Nach einer anstrengenden Yogastunde und U-Bahn-Fahrt wolle sie hier einfach drauf los spielen. Freude sollte dabei selbstverständlich auch entstehen.

Humor hatte das Trio also fest eingeplant und kämpfte sich entzückt durch eine kleine Nachtmusik von Wolfgang Amadeus Mozart. Ein paar Minuten danach kreierten die Damen vereint eine Oper ohne Worte. Obwohl man ja ursprünglich „nur“ solistisch auftreten wollte. Hart umkämpft blieb durchweg die musikalische Rangordnung. Wer war eigentlich die Königin unter den vorgestellten Instrumenten? War es das Klavier oder waren es doch die beiden recht effektvoll eingesetzten Streichinstrumente?

Beantwortet werden konnte diese Frage selbstverständlich nicht. Immerhin siegte die Heiterkeit mithilfe wohltuender Töne und geistreicher Sätze. Zum Schluss sollte ein aufgeweckter Gast diese kulturellen Grenzüberschreitungen als eine Vernetzung von Komödiantentum mit klassischer Musik bezeichnen. Durchgängig herrschte Lebendigkeit im Saal. Da passierte immer irgendetwas zwischendurch. So erhielten die Zuhörer Gratis-Lektionen über den hochwissenschaftlichen Charakter von Melodien. Dann schmuggelten sich in angeblich brave Werke aus vergangenen Jahrhunderten putzmuntere Anleihen moderner Jazz-und Rockstandards. Beim recht bekannten „Hummelflug“ von N. Rimski-Korsakov mutierte das vorab recht zart „besaitete“ Trio sogar zu unerbittlichen Jägerinnen. Die kleinen summenden Tierchen sollten eingefangen werden. Es gelang nicht! Trotz vieler aufgeregt agierender Hände und schräger Melodie-Folgen.

 

Ein Cello sei ja extrem „sinnlich“, wusste plötzlich Wortakrobatin Romy Nagy. „Aber mein Klavier ist wichtiger“, konterte die schlagfertige Isabelle Engelmann. Ausschnitte aus Musikstücken von Antonin Dvorák und Frédérik Chopin galten als Belege für den beschriebenen Kampf der eingesetzten Instrumente um die tragende Rolle.

Eigentlich habe ja das Trio recht kühl begonnen und dann leidenschaftlich aufgespielt, lautete das Fazit der Weitgereisten. Die Antwort des Publikums klang eindeutig.

Es erklatschte sich Zugaben. Diese munterten erneut auf, regten an, sorgten zum Finale nochmals für gute Unterhaltung. Minutenlang verirrte sich der Frühling aus den vier Jahreszeiten von Vivaldi in den Festsaal. Nochmals bildeten Hörgenuss, optische Reize und humorbeladene Begleitumstände eine untrennbare Einheit.

BRAWO 2015

Brandenburgisches Wochenblatt, 26.04.15

Klassik und Komödie

 

von Stephan Achilles

Foto: Stephan Achilles

Es begann mit Felix Mendelssohns "Frühlingslied" und dem kleinen bezaubernden Lied "Beau Soir", das Claude Debussy schon im jugendlichen Alter komponiert hat. Tiefblaue Illumination des Kirchenraums und die romantischen Klänge dieser Lieder "ohne Worte" verbreiteten eine einzigartige Stimmung in dem schönen Kirchenraum.

Mit dem Satz "Warum nur Lieder ohne Worte, wir probieren mal eine kleine Oper ohne Worte", kündigte Isabelle Engelmann die nächsten Musikstücke an. Die Violinistin kam und sorgte auf der Bühne für Bewegung zu Mozarts "La ci darem la mano" aus der Oper "Don Giovanni" und zwei Stücken des österreichischen Violinisten Fritz Kreisler. Mal allein auf der Geige, vor der Cellistin knieend oder mit ihr gemeinsam auf dem Cello spielend, unterhielt sie das Publikum. Beim nächsten Stück, einer Humoresque des amerikabegeisterten Antonín Dvorák, verführten die drei jungen Damen - nun im verändertem Outfit und mit Cowboyhüten - das Publikum auf eine Reise durch den Wilden Westen. Die Geige zielte auf den Bürgermeister, ein Schuss knallte, Geige und Cello verfolgten sich im schnellen Lauf um das Piano. Begeisterung bei den überraschten Zuhörern, besonders bei den Jüngeren.

Anschließend gab es den "Blumenwalzer" von Tschaikovsky, was auf der Galerie vereinzelte Zuhörer zu tanzenden Bewegungen verführte und in einem Rosenblütenregen gipfelte. Beim abschließenden "Czardas" von Monti und einem als Zugabe präsentierten Tango bewiesen die drei Musikerinnen erneut ihr musikalisches Können und ihre komödiantische Begabung.

Mit dieser spritzig, humorvollen, einfallsreichen Vorstellung ist den Künstlerinnen ein ebenso niveauvoller wie unterhaltsamer Konzertabend gelungen, der die Vorfreude auf kommende Veranstaltungen geweckt hat.

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